Nach ca. 3 Jahren bei Sony bin ich wieder zurückgekommen zu Nikon. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich nicht mehr vom SLT-Konzept überzeugt wäre – das finde ich nach wie vor sehr gut. Aber Nikon hat ein paar kameratechnische Vorteile. Der AF-C der D600 ist dem der A65 klar überlegen. Und mich reizte eben auch Vollformat, welches Sony bisher nicht günstig anbietet (einen Nachfolger der A850 gibt es weiterhin nicht). Ein weiterer Punkt, den ich schon bei der D90 damals gut fand: Die Nikons haben interne Bildbearbeitung. Das ist schon ganz praktisch, wenn man z.B. Fahrzeiten in der Bahn nutzen möchte. Die RAW-Konvertierung erlaubt es, Fotos mal eben in einen anderen Picturemodus zu konvertieren (Monochrome, Vivid oder so), wobei die einzelne Konvertierung in der Kamera schneller geht als am PC.
Die Nikon hat hier ein DX-Objektiv drauf, welches von 18 bis 22 mm starke Vignettierung (schwarze Ecken) verursacht, aber darüber je nach Abstand halbwegs auch an FX-Format zu gebrauchen ist.
Der AF-C der Nikon arbeitet erheblich präziser. Dies ist vor allem bei Offenblend-Fotos (z.B. 1,4) festzustellen. Bei der Sony hatte ich mit 50/1,8 die Schärfe meistens hinter dem heranrasenden Renntretroller. Der Nikon-AF hingegen dreht flüssig mit und trifft sehr gut, selbst bei Blende 1,4 mit FX. Spürbar ist, dass der Sony-AF ruckartig nachführt, der Nikon-AF hingegen wie ein Motor dreht. Scheinbar hat Nikon die bessere Vorausberechnung.
Video-Iso kann bis 25600 eingestellt werden, A65 nur bis 1600.
Beim Mikrofonvergleich hat die D600 trotz nur Mono-Mikrofon besser, klarer abgeschnitten. Man muss sagen, dass das A65-Mikro dem Mikro einer D3100 aber schon deutlich überlegen ist. Die D600 steuert den Ton lauter aus und man sieht den Tonpegel im Monitor beim LiveView. Bei der A65 nicht.
Bei der Nikon gibt es U1 und U2. Das sind persönliche Einstellungen, die leicht eingestellt werden können über das große Rad. Das ist sehr praktisch. Man kann z.B. auf U1 den HDR-Modus legen oder andere Dinge.
Cool an der D600 ist im Video der Crop 1,0 mit extremem Freistellen, besonders beim 50/1,4. Nach Auge scharfstellen ist bei Offenblende nicht schwerer oder unsicherer als bei kleiner Blende, aber auch nicht wirklich sicher. Die Sony hat Crop 1,8 im Video und 1,5 im Fotomodus. Besonders im Fotomodus liebe ich das Freistellen bei der Nikon mit 50/1,4, zumal der AF auch wirklich top funktioniert (ich habe ihn etwas im Menü feingetunt, was bei der A65 nicht möglich ist).
Bei Video gibt es bei der D600 einen Push-AF (AF-S). Sowas hätte ich auch gerne bei der A65 gehabt. Bei der A65 habe ich meist mit ständigem AF gefilmt, der nur Blende 3,5 erlaubt. Bei der D600 kann ich manual fokussieren mit 50/1,4 und trotzdem mal kurz den Push-AF aktivieren, um mir der Schärfe sicher zu sein.
Beim Speichern der D600 kann ich die Fotos schon währenddessen ansehen. Dies geht bei der A65 nicht. Solange die Speicherlampe leuchtete, war nur das letzte geschossene Bild einer Serie ansehbar. Die D600 speichert zwar etwas länger, aber dafür wird dabei nichts blockiert. Die D600 ist dadurch wesentlich besser für RAW geeignet.
Der automatische Weißabgleich der D600 ist etwas besser als bei der A65, jedoch schlechter als bei der D3100 meiner Tochter. Bei Kunstlicht ist der WB der D600 oftmals (nicht immer) noch zu gelb, selbst beim weißeren Modus.
Rauschen: Iso6400 der D600 hat etwa die Qualität wie Iso1600 bei der Sony, also 2 Blendenstufen Differenz. Allerdings kann die Sony bei unbewegten Motiven (auch ohne Stativ) mit Multiframing noch etwa 1-2 Blendenstufen herausholen. Zudem erlaubt der interne Stabi der Sony auch bei Festbrennweiten längere Belichtungszeiten (2-3 Blendenstufen). Doch in der Summe der Situationen bringt mir die Rauscharmut der D600 bei hohen Isos mehr.
Ein Punkt pro optischem Sucher ist, dass man bei Serienbildern ein Objekt besser verfolgen kann. Bei der Sony gibt es im Sucher ab 8 fps nur Bilder, die die Kamera bereits aufgenommen hat und somit kommt das Bild immer einen Bruchteil zu spät. Das kann, muss aber nicht beim Verfolgen ein Problem werden. Im optischen Sucher ist das kein Thema.
Die Sony hat gar keine Nachbearbeitungen in der Kamera. Nikon bietet vieles an, z.B. RAW-Konvertierungen mit vielen Eingriffsmöglichkeiten wie Weißabgleich, Belichtung, Picture-Mode etc.. Weiterhin kann ich Bilder vor dem Übertragen auf das Handy auch runterrechnen, ich kann Effekte wie Farbkontur etc. einbauen (Bild wird zusätzlich abgespeichert). Man kann große Videos vorne und hinten beschneiden, um Speicherplatz zu sparen, z.B. wenn man das Video früh gestartet hat, um auf ein Ereignis zu warten. Das sind schon nette Sachen, die mir gefallen.
Die Nikon ist schneller ein- und auszuschalten als die Sony, die da immer einen Tacken Zeit braucht, was mich aber nicht wirklich gestört hat. Bei der Sony kam nach Ausschalten immer noch das Schließen vom Verschluss und Zurückstellen des Objektivs auf unendlich. Das Geräusch vom Schließen des Verschlusses beim Ausschalten fehlt bei der Nikon.
Schön an der Nikon finde ich, dass man Bilder schneller, mit nur 2x Drücken auf die Mülleimertaste, löschen kann. Das dauerte bei der Sony einen Tick, aber entscheidend länger, so dass ich dort oft nicht so spontan gelöscht habe.
Die Nikon hat im Video die satteren, besseren Farben als die Sony. Der Kontrastumfang ist besser.
Beim A65-Sucher hatte ich immer ein wenig Probleme mit dem rechten Auge, welches scheinbar irgendwie empfindlicher ist als das linke. Jedenfalls bekam ich auf dem rechten Auge beim EVF nach einiger Zeit Augenschmerzen (nicht bei der vorigen A55, nur beim OLED-Sucher der A65). So musste ich mit dem linken Auge oder per Monitor fotografieren. Bei der D600 kann ich wieder das rechte Auge nehmen, zumal der Sucher bei seitlichem Sonnenschein besser einzusehen ist (bei der Sony stört seitliches Sonnenlicht am Okular etwas). Allerdings haben wohl nur sehr wenige User dieses Problem.
Die automatische Bildkontrolle nach dem Schuss lässt sich bei der D600 dauerhaft einschalten. Das ist schon praktisch. Bei der A65 sind Sucher und Monitor synchron. Daher muss man die autom. Bildkontrolle abschalten, um keinen blockierten Sucher zu haben.
Bei der A65 hatte ich eine WLAN-Speicherkarte, mit der die Übertragung ganz problemlos ging und Bilder in den Alben des Android-Handys zu sehen waren. Dafür hatte die Toshiba Flashair-Karte bei mir nur lahme Class6, doch inzwischen soll es diese Karten auch mit Class10 geben. Mit Class6 war mir RAW bei der A65 zu träge. (Bildwiedergabe) Die Flashair-Speicherkarte funktioniert in der D600 nicht mit WLAN. Offenbar will Nikon den eigenen WLAN-Adapter fördern. WLAN mit dem winzigen Adapter hatte ich bei der D600 für einen Vorteil gehalten, aber ich bekomme die Bilder mit der Nikon-App nicht in einen Ordner, den die Alben-App des Handys erkennt. Doof! Das klappt jedoch mit dem DSLR-Dashbord, einer alternativen App. Allerdings dauert die Erkennung der Bilder von der Karte lange und es stürzt bei mir manchmal ab (Android 4.0, HTC Evo 3D). Das ging mit der Flashair-Speicherkarte schneller. Ich hole die Bilder jetzt anders: Per Nikon-App (ist schneller) und verschiebe sie dann mit Dateimanager-App in den anderen Ordner, damit die Alben-App (Galerie) die Bilder findet und ich sie auch mit Whatsapp aufnehmen kann. Jedoch kann ich per DSLR-Dashboard-App Funktionen bei der D600 fernsteuern und durch die Kamera gucken, aber das brauche ich bisher nicht. Bei der D600 habe ich 2 Speicherkarten in der Cam und damit viel Kapazität.
Die Nikon hat keinen eingebauten Stabi. Den gibt es nur in stabilisierten Objektiven. Der elektronische Stabi der A65 ist um einiges besser als jeder Objektivstabi. Dafür bekommt man einen Crop 1,8, da dieser Stabi einen Randbereich braucht. Mit nachträglichem Stabilisieren am PC habe ich keine guten Erfahrungen gemacht (Wabbeln) – kein Vergleich zum Sonystabi, obwohl auch elektronisch. (aber die Sony greift offenbar auf den eingebauten Erschütterungssensor zu).
Bei der Sony kann man im M-Modus die Belichtungszeit länger einstellen als ein Frame lang ist, denn die Belichtung wird dabei offenbar auf mehrere Frames verteilt. Dies bringt eine deutliche Verbesserung der Lowlight-Fähigkeiten bei jedoch ruckeligem Videobild, was man auch als gestalterischen Effekt betrachten kann, da die Bewegungen leicht verwischen. (nur im speziellen Videomodus einstellbar). Dies ist mit der D600 nicht möglich. Bei der D600 begrenzen die Frameraten die Belichtungszeit, also z.B. ist die max. Zeit bei 1080p30 1/30 Sek. Oder bei 720p60 1/60 Sek..
Bei der Sony sieht man den Akku-Ladestand stets auf dem Monitor und im Sucher. Bei der Nikon muss man für eine prozentgenaue Anzeige erst ins Menü. Dafür sieht man dort dann auch die Qualität bzw. das Alter des Akkus.
Zur Nikon D600 habe ich ein 50/1,4, mit dem die Kamera ca. 1160 gr. wiegt. Die Sony ist mit dem 50/1,8 etwa 300 gr. leichter, wobei das Sony 1,4 wohl ca. 100 gr. schwerer ist als das 1,8er. Bleiben ca. 200 gr. Gehäuse-Differenz. Das ist schon spürbar, aber die D600 finde ich noch gerade akzeptabel (ich habe nicht gerne schweres Gepäck).
Die A65 hat Peaking (Kantenanhebung), das das manuelle Fokussieren erheblich sicherer macht. Gerade bei Sonnenlicht muss ich im Video bei der D600 manchmal den Push-AF nehmen, um mir der Schärfe sicher zu sein, denn am Monitor sieht man dann nicht so gut. Peaking würde ich mir auch zur D600 wünschen. Das gibt es wohl nur in Verbindung mit einem Ninja Atomos (aufsteckbarer 5“-Monitor mit Festplatte an HDMI-out).
Die Nikon hat auch im Video einen kontinuierlichen AF (AF-F), doch den nutze ich nicht so gerne. Der AF-S (Push-AF) ist praktischer. Der kontinuierliche AF der Sony ist so gut wie im Fotomodus, also eine andere Liga als der kontinuierliche Kontrast-AF der Nikon (lahm).
Ein negativer Punkt der D600 ist das laute Auslösegeräusch. Der Vollformatspiegel und – verschluss sind vergleichsweise laut. Die A65 ist da deutlich leiser, zumal sie gar keinen Klappspiegel hat. Im Finale eines DiscGolf-Turniers brauchte ich schon 10 Meter Abstand zum Werfer, um mit der D600 nicht zu stören.
Die Sony erreicht mit 8 fps-Einstellung (höchste Einstellung, bei der Blende und Zeit selbst eingestellt werden können) eine deutlich höhere Bildfrequenz als die Nikon mit 5,5 fps.
Was mich bei der Nikon etwas stört ist, dass ich die Videos im .mov-Format nicht in der Explorer-Vorschau rechts in Windows abspielen kann. Es wird dann immer erst ein neues Fenster geöffnet. Bei der Sony mit .MTS-Format konnte ich den Film direkt im Explorer ansehen.
Bei wenig Licht und lichtschwachem Objektiv ist der optische Sucher der D600 überraschend dunkel. Bei der A65 gibt es zwar Rauschen im Sucher, aber man sieht trotzdem viel mehr. Derzeit nutze ich bei der D600 meist das 50/1,4, welches auch bei wenig Licht noch genug Sucherdurchblick zeigt.
In sehr schwieriger Lichtsituation (entgegen der Sonne) ist das Ergebnis mit EVF schon vorher zu sehen und damit besser einzuschätzen. Mit otpischem Sucher muss man manchmal mehrmals schießen, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen oder man behilft sich mit RAW, was in der Nikon ja auch schnell anzupassen geht.
In der Sony funktioniert HDR ohne Stativ. Das ist bei der Nikon kaum sicher hinzubekommen.
Die Sony kann Panoramabilder schießen.
Ein bekannter „Bug“ der Nikons unterhalb der D800 ist, dass die Blende im Liveview nicht verstellt werden kann. Man muss erst raus aus dem LiveView, Blende umstellen und wieder rein. Das ist bei der Sony mit Dauer-LiveView kein Thema. Immerhin ändert sich im LiveView bei der D600 nicht die angezeigte Blendenzahl (wie damals bei der D90, soweit ich das in Erinnerung habe).
Möchte man mit der D600 im LiveView fotografieren, muss man elend lange Dunkelphasen akzeptieren – kein Vergleich zur Sony. Sportfotografie geht bei der D600 nur mit Sucher.
Die Videoqualität der D600 ist im Cropmodus und bei 720p nicht besonders gut, zuviel Aliasing (schräge Linien haben Zacken oder flimmern). 1080p ist besser, aber auch nicht perfekt, funktioniert aber nicht mit 50 oder 60 fps wie bei der Sony (50p). Die Sony hatte weniger Aliasing, aber auch nicht nichts.
Bei der A65 konnte ich im Sucher die Schärfentiefe besser erkennen. Moderne optische Sucher sind helligkeitsoptimiert und zeigen etwa 1 Blendenstufe zuviel Schärfentiefe an.
Bei der D600 ist es mir passiert, dass ich versehentlich von S statt auf A auf M umgestellt habe. Ich habe das erst nach einigen (völlig überbelichteten) Bildern gemerkt. Bei der A65 hätte ich es sofort im EVF gesehen. Da muss ich bei der D600 jetzt aufpassen, dass alles stimmt (auch Weißabgleich bei Jpegs) bzw. frühzeitig kontrollieren.
Bei der D600 ist keine Bildkontrolle (Wiedergabe) im Sucher möglich. Besonders bei Sonnenschein ist die Kontrolle nur am Monitor erheblich schlechter. Mit dem Sucher der A65 konnte ich ein Bild insgesamt besser beurteilen, auch, wenn reinzoomen bei der D600 am Monitor natürlich möglich ist.
Der Klappmonitor der A65 ermöglicht unauffälliges Fotografieren unter Menschen, sowie Kontrolle in speziellen Aufnahmepositionen. Bei der D600 muss man da blind schießen (z.B. über Menschen hinweg).
Kein Spiegelschlag der A65 erschüttert längere Belichtungen, im Gegensatz zur D600 mit dem großen Spiegel.
Die Sony hat ein weniger tiefes Menü. Meist habe ich Einstellungen bei der Sony schneller gefunden als in dem Monstermenü der Nikon. Dafür hat die Nikon halt noch mehr Einstellungen. Die Aufteilung des Menüs mit FN-Taste ist bei der Sony nützlich. Die Nikon kann jedoch mehr über die Knöpfe direkt einstellen, was ich noch schneller finde, sofern es geht.
Der lichtstärkste Modus bei der D600 ist 1080p24. Das ist auch logisch, denn da kann ein Frame 1/24 Sek. lang sein. Bei 720p60 kann er nur 1/60 Sek. lang sein und lässt somit weniger Licht durch.
Die D600 hat im Fotomodus nur 1/4000 Sek., jedoch im Videomodus bis 1/8000 Sek.. Bei Video wird der mechanische Verschluss ja nicht genutzt.
Bei der D600 gibt es auch einen Cropmodus. Allerdings wird nur ein Rahmen eingeblendet (EDIT: Man kann auch einen schwarzen Rahmen bekommen, wenn man im Menü a4 bei Messfeld-LED auf off stellt). Bei der A65 wurde das gecroppte Bild im Sucher vergrößert über die ganze Fläche. Daher nutze ich den Cropmodus an der D600 nicht so gerne, an der A65 nutzte ich ihn jedoch gelegentlich. Allerdings funktioniert der Cropmodus bei der D600 auch bei RAW.
Bei der D600 sind die Kamerareaktionen schneller als bei der Sony. Der Videomodus startet schneller und nach Beenden gibt es keine Wartezeit wie bei der A65. Andererseits muss die D600 erst in den Videomodus umgestellt werden, was bei der A65 nicht nötig ist, da sie stets im LiveView arbeitet.
Bei der D600 habe ich etwas Unsicherheit ohne EVF in Sachen Belichtung. Ich kann die Belichtung bei Gegenlicht nicht im Voraus sehen wie beim EVF. Andererseits belichtet die D600 viel intelligenter und zuverlässiger, d.h. sie erkennt, worauf fokussiert ist und belichtet das Objekt automatisch korrekt. Spotmessung nutze ich bei der D600 kaum, bei der A65 nutzte ich sie öfter.
Die Kameras sind einfach anders und haben verschiedene Schwerpunkte. Bei der D600 begeistert genau das, weswegen ich umgestiegen bin: Der sehr gute AF-C für Sportfotos bei Offenblende, sowie das großartige Freistellvermögen des Vollformatsensors in Verbindung mit dem Nikkor 50/1,4. Je nach Motiv kann die starke Neigung zu Aliasing im Video manchmal ziemlich störend sein (wenn es viele gerade Linien gibt). Dafür sind Farben und Kontrast auch im Video hervorragend. Der Push-AF (AF-S im Video) ist zwar eine nette Sache, doch er pumpt immer etwas. Mir wäre da Peaking wie in der A65 lieber, denn das manuelle Scharfstellen an der D600 ist nicht so ganz einfach. Ich bin mir oft nicht sicher, ob es nun richtig scharf ist oder nicht… Erstaunlicherweise ist es oftmals doch scharf, doch sicherheitshalber nutze ich zwischendurch lieber mal den Push-AF, der beim 50/1,4 mit Manualfokus kombiniert werden kann (nicht beim einfachen Sigma 70-300). Zum AF-C im Video bei der Sony gibt es in der Nikon nichts wirklich Vergleichbares. Da bleibt der Nikon nur Filmen mit kleiner Blendenöffnung, um viel Schärfentiefe zu erreichen. Der AF-C der Sony ist sporttauglich, wenn auch immer nur mit Blende 3,5 in Verbindung. Ein beträchtlicher Vorteil der Sony ist der elektronische Video-Bildstabi. So einen vermisse ich mit der 50er Brennweite. Zwar kann ich damit gerade noch halbwegs ruhig halten, doch ein Stabi wäre immer besser, zumal der elektronische Stabi auch besser funktioniert als Objektivstabis.
Bei der D600 fotografiere ich nun wieder mehr mit dem Sucher. Zum einen deswegen, weil LiveView keine echte Alternative ist (lahm) und zum anderen, weil ich den optischem Sucher auf dem rechten Auge besser vertrage als den OLED-EVF.
Die sehr schöne Rauscharmut der D600 war für mich kein entscheidender Umstiegsgrund, ist jedoch dennoch wunderbar. Die Bildqualität erscheint mir höher. Bei der Sony hatte ich bei glatten, einfarbigen Flächen manchmal das Gefühl, dass sie die Qualität etwas matschig macht. Klare Konturen hingegen wirken bei der Sony auch rauscharm und sind gut zu erkennen.
Bei der Nikon habe ich ohne EVF zwar weniger Kontrolle über Belichtung und Weißabgleich, aber dafür sind die automatischen Funktionen sicherer. Bei der Sony hatte ich öfter manuell eingreifen müssen.
Ich habe den Kontrastumfang nicht ausgemessen. Subjektiv erscheint er mir bei der D600 irgendwie noch höher, wobei ich immer ADL nutze. ADL extrastark wird nur noch vom HDR-Modus übertroffen, der bei der Nikon wie auch bei der Sony gut funktioniert. ADL habe ich nun meist auf Automatik.
Bedienungsmäßig sind die Kameras recht unterschiedlich. Solange man nicht ins Menü muss, geht es mit der Nikon schneller und das sind immerhin recht viele Einstellungen.
Mein Umstieg ist spannend und ich finde, er hat sich gelohnt. Weniger deswegen, weil die Sony schlechter wäre, sondern viel mehr deswegen, weil mir die neuen Eigenschaften (Vollformat, top AF-C) an der D600 eine Menge Spaß machen. Die Sony ist eine klasse Kamera mit einem ganz anderen Konzept. Ihre Stärken liegen im Bildstabi und in der unbeschwerten Nutzung des Klappdisplays, sowie der einfacheren Fokussierung im Videomodus. Fotografie als Hobby lebt auch immer etwas von der technischen Abwechslung. Das können neue Objektive, neues Zubehör, aber auch ein neuer Body sein. Die D600 bietet mir neue Möglichkeiten, die ich jetzt gerade auszureizen versuche. Ein Systemwechsel ist für mich nicht so dramatisch teuer, weil ich nie einen großen Objektivpark aufbaue und das kleine Gepäck bevorzuge.
WLAN-Adapter WU-1b oben gesteckt und darunter in der Transportdose:
Video über Mikrofone von A65 und D600, sowie Aliasing-Demo zur D600 bei verschiedenen Videoeinstellungen:
Zur Aliasing-Betrachtung stelle man in YouTube auf 1080 und Vollbild. Leider wird das Video durch YouTube unschärfer, so dass Aliasing dann etwas weniger sichtbar ist als im Originalvideo.
Video über den AF-F der Nikon D600 (kontinuierlicher Kontrast-AF):
Freistellen ist mit der D600 (hier beide mit 50/1,4 bei Offenblende) auch noch aus etwas Entfernung möglich (Oben Liegerad-WM, darunter DiscGolf-Turnier):
Portrait-Entfernung mit Blende 1,6 am Nikkor 50/1,4:
Sowie 100 %-Ausschnitte:
Beispiel interne Bildbearbeitung "Farbzeichnung" (Das Bild wird zusätzlich zum normalen, geschossenen Bild abgespeichert):
Farbkontur:
Monochrom mit Tönung (aus RAW-Konvertierung):
Miniatur-Funktion:
Funktion Selektive Farbe. Hier habe ich mal nur grün ausgewählt. Man kann bis zu 3 Farben mit einstellbarer Gewichtung auswählen. Alles andere bleibt schwarzweiß:
D600
(Bis Iso800 mit Blende 2,5, danach geschlossener)
Iso 100
Iso 800
Iso 3200
Iso 6400
Iso 12800
Iso 25600
SLT A65: (nicht am gleichen Tag)
Iso 100
Iso 800
Iso 3200
Iso 6400
Iso 12800
Iso 16000
Isovergleich DX - FX:
Die Theorie sagt, dass FX 1 1/3 Blenden weniger rauscht, weil das Format 2,3x so groß ist wie DX. Ich habe dies mal ausprobiert. Als Zoom habe ich nur das DX-Zoom meiner Tochter da (18-55 VR). 3 Bilder habe ich aufgenommen:
1. DX mit 32 mm Brennweite und Iso 5000
2. FX mit 48 mm Brennweite und Iso12800 (wollte 50 mm haben, leicht verfehlt)
3. FX mit 50 mm Brennweite und Iso 500 (nur als Referenz)
Das Rauschen sollte der Theorie nach zwischen DX mit Iso 5000 und FX mit Iso 12800 bei gleichem Bildausschnitt gleich sein, was ich hier weitgehend bestätigt sehe, also 1 1/3 Blendenstufen Rausch-Abstand). Das Bild mit LowIso (naja, Iso500) ist nur zum Vergleich, damit man sieht, welche Details verloren gehen.
Das DX-Bild ist beim Bildschirmvergleich auf 100% reingezoomt, die FX-Bilder sind auf 65%. Beim FX-Bild mit dem DX-Zoom sieht man natürlich schwarze Ecken, aber die sollten hier jetzt mal egal sein . Besser wäre der Vergleich natürlich mit der D7100, weil die auch 24 MP auf DX bringt, aber die habe ich nicht da :-).
Isovergleich am Bildschirm, skaliert auf gleiche Größe:
Iso 5000 im DX-Modus (10,5 MP):
Iso 12800 im FX-Modus (24 MP):
Iso 500 im FX-Modus:
Isovergleich im Video mit Iso100 - Iso400 - Iso1600 - Iso6400 - Iso12800 - Iso25600:
(Die Unterschiede sind bei Vollbild am besten zu sehen)